Es ist wieder so weit: Als traditioneller Auftakt des Düsseldorfer Forums Politischer Kommunikation findet auch in diesem Jahr eine Podiumsdiskussion statt. Am 20. April diskutieren ausgewählte Gäste aus Wissenschaft, Politik und Medien im Haus der Universität über eines der Kernelemente unserer Demokratie: Repräsentation. Der Einlass und Sektempfang beginnt um 18:00 Uhr und die Podiumsdiskussion startet um 18:30 Uhr.
„Der Bundestag wird nie ein exaktes Spiegelbild der Gesellschaft sein“, so der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble zur Konstituierung des neuen Bundestages im Herbst 2021. Aber, ist das richtig so?
Wer sich mit den unterschiedlichen Facetten des Begriffes beschäftigt, dem kommen schnell eine Reihe von Assoziationen in den Kopf. Die repräsentative Demokratie, statistische Repräsentativität, aber auch Themen wie Vielfalt oder Diversity werden immer wieder im selben Kontext genannt.
Im politischen Raum stellt sich vor allem die Frage nach der Zusammensetzung von Parlamenten. Jüngste Analysen zur Bundestagswahl haben gezeigt, dass auch der neue Bundestag einen hohen Anteil an Akademiker*innen und einen noch immer geringen Anteil von Frauen hat. Wird eine ausgebildete Handwerkerin im Bundestag also zwangsläufig weniger repräsentiert als ein studierter Betriebswirt? Geht es bei der Frage der Repräsentation eher um Personen oder um Themen? Ist die Einführung von Quoten sinnvoll, um gewisse Gruppen oder auch Minderheiten abzubilden? Und ist eine echte Repräsentativität nach Beruf, Bildungsstand und soziodemographischen Merkmalen in Parlamenten überhaupt wünschenswert? Oder ist für die Frage der Repräsentation doch vor allem die formale Wahl ausschlaggebend?
Auf Seiten der Medien dreht sich die Debatte häufig um die Frage, wer im öffentlichen Raum für wen sprechen darf. Kann eine Gruppe von Männern in einer Talkshow über Sexismus in der Gesellschaft sprechen? Ist es angemessen, über Fragen von Integration zu sprechen, ohne Menschen mit Einwanderungsgeschichte in den Diskurs einzubeziehen? Gleichzeitig wird auch immer wieder über die so genannte „False Balance“ diskutiert. Ist es legitim, bestimmten (z.B. extremen) Meinungen und Einstellungen eine Plattform zu bieten? Und wenn ja, unter welchen Bedingungen? Sollten beispielsweise die Meinungen von Impfskeptiker*innen in Talkshows Platz bekommen?
Welche Mittel und Instrumente gibt es, um die repräsentative Demokratie zukunftsfest zu machen und an welcher Stelle müssen sich auch Medienhäuser und Verlage bewegen? Rückgänge in der Wahlbeteiligung führen dazu, dass insbesondere solche Gesellschaftsgruppen, die nicht oder zu geringen Anteilen wählen gehen, politisch marginalisiert werden. Hier stellt sich die Frage, wie einer zunehmenden Entfremdung zwischen Politik und Gesellschaft entgegengewirkt werden kann? Welche Rolle spielt hierbei die tatsächliche und gefühlte Repräsentation? Würde eine verstärkte substantielle Repräsentation zu mehr Partizipation führen?
All diesen Fragen widmen wir uns beim diesjährigen DFPK unter dem Titel:
„Repräsentiert mich! Medien und Politik als Abbild der Gesellschaft?“
Wir freuen uns in diesem Jahr besonders darüber, dass wir uns nach zwei Jahren der Pandemie wieder in Präsenz treffen dürfen.
Am Mittwoch den 20. April begrüßen wir unsere Gäste und Zuschauer*innen daher im Haus der Universität in Düsseldorf. Der Einlass und Sektempfang beginnt ab 18:00 Uhr und die Podiumsdiskussion startet um 18:30 Uhr.
Wir freuen uns auf einen spannenden Abend und eine lebhafte Debatte und laden herzlich dazu ein, an der Veranstaltung teilzunehmen und mitzudiskutieren!
Corona Verordnung: Im Haus der Universität gilt weiterhin 3G und Maskenpflicht am Platz.